Konzert-Review EELS,
16. April 2013

Was zum Teufel ist mit dieser Band passiert?
Mag ich den gut gelaunten Mr. E mehr als den schlecht gelaunten?
Wieso ist Mr. E gut gelaunt?
Woher nehmen die plötzlich diese Wucht?
Wo haben sie die alten Eels versteckt und wer ist das da auf der Bühne?

Tausende solcher Fragen schossen mir zu Konzertbeginn durch den Kopf – und liessen mich das ganze Konzert hindurch auch nicht mehr los. Da stehen nicht die Eels, die ich schon vier Mal gesehen habe und eigentlich immer ein wenig enttäuscht war. Da stehen nicht die Eels mit ihrem depressiven, schlecht gelaunten Frontmann, der mehr schlecht als recht ins Mikrofon krächzt und bei dem man das Gefühl hat, er gibt sich jeden Moment die Kugel.

Da stehen Eels, die nicht nur gerade ein fantastisches, spannendes Album (Wonderful, Glorious) herausgebracht haben, sondern dieses nun auch mit Pauken und Trompeten dahinschmettern, als gäbs kein Morgen mehr. Mr E, geschwätzig, charmant, jubelnd, jauchzend (ja, jauchzend!), es war eine wahre Freude. Vom ersten Takt an wurde man von der stampfenden Band beinahe niedergewalzt und das bis zum letzten Ton des Konzerts. Die Band ist endlich zu einer prächtig blühenden Einheit zusammengewachsen, was sie auch selbstironisch mit ihrer Einheitskleidung zu präsentieren scheinen.

Jeder langjährige Eels-Fan war wohl an diesem Abend ziemlich irritiert von dem ganzen Geschehen, von diesem Sturm, der da über die Bühne vom Volkshaus fegte – aber schlussendlich konnte sich niemand dieser walzenden Maschine entziehen. Was für ein musikalisches Freudenfest! Die Eels sind zurück, und das mit einer Kraft und Leidenschaft, die man bis heute noch nie von ihnen gesehen, aber doch immer vermisst hat.

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