Konzert-Review Iron Maiden,
22. Juni 2013

Wenn Bands schon seit mehreren Jahrzehnten unterwegs sind, schraubt man die Erwartungen an ein Konzert entweder viel zu hoch, oder man erwartet nicht viel und geht ohne Vorurteile an ein Konzert. So bei mir geschehen am Samstag, als Iron Maiden eines ihrer legendären Konzerte im Hallenstadion in Zürich gaben.

Überraschenderweise kurzfristig an Tickets gekommen und ab gings in die Höhle des Löwen, wo die Farbe Schwarz, Bärte und wehendes Haar dominierten. Bald 40 Jahre sind Iron Maiden nun schon gemeinsam mit ihrem Maskottchen Eddie unterwegs und seither die mit Abstand beständigste und kommerziell erfolgreichste Heavy Metal-Band. Diesen Erfolg verdanken sie ihrer stets soliden Leistung, ihrem Publikum-nahen und sympathischen Auftreten und vor allem ihren bombastischen Live-Shows, die mit viel Pyro- und Feuereffekten, ausgefallenen Bühnendekorationen und einer guten Portion Epos daherkommen. Den Fans gefällts, weshalb ihre momentane Tour auch schon vielerorts ausverkauft ist.

Schon vor dem Konzert war das Publikum an diesem Abend in bester Stimmung, klatschte, pfiff, schrie nach ihrer Band, denn sie wussten ganz genau, was sie erwarten würde. Das Stadion brodelte und auch wenn man kein grosser Fan war, herrschte richtige Gänsehautstimmung. Mit einem pompösen und düsteren Intro gings ziemlich genau um 9 Uhr los und kurz darauf gab es kein Halten mehr. Ihrem Ruf als phänomenale Liveband wurden Iron Maiden im Hallenstadion mehr als gerecht. Die Band jagte von einem Hit zum nächsten, performte mit viel Spielfreude und Leidenschaft, fegte nur so dahin, beherrschte ihre Rocker-Posen perfekt – und das Publikum sang und schrie mit, als gäbs kein Morgen mehr, dankte es mit Headbangen, Standing Ovations und tosendem Applaus.

Sänger Bruce Dickinson überraschte mit einer Stimmgewalt, die man in dieser Form recht selten zu hören bekommt und übertönte die massiven Gitarren-, Schlagzeug- und Fangesang-Kulissen mühelos. Neben all den Bühneneffekten mit der gewaltigen Lichtshow und den Pyros schafften es Iron Maiden trotzdem, die Musik nicht zu vernachlässigen. Die Gitarrensoli sassen perfekt, das Schlagzeug führte absolut präzise und wie eine dampfende Lokomative durch das ganze Konzert hindurch. Es war ein wahres Fest. Inmitten dieser Metallheads, getragen von einem Gefühl der Gemeinsamkeit, obwohl man doch eigentlich so verschieden ist.

Ein magischer und überraschender Abend, musikalisch hochstehend, ein fantastisches Publikum, eine äusserst friedliche Stimmung und überall zufriedene Gesichter beim nach Hause gehen. So muss das sein!

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