Konzert-Review Kasabian

Gestern habe ich Kasabian zum ersten Mal live gesehen und möchte noch kurz was darüber schreiben:

Was ich immer sehr interessant finde, ist, wenn Bands bereits zu Beginn eines Konzertes all ihre Hits raushauen. Das kann meiner Meinung nach drei Gründe haben: Entweder haben sie Angst, mit einer etwas unkonventionelleren Setlist ihre Zuhörer zu sehr herauszufordern und/oder nicht zufriedenzustellen. Oder aber sie haben nur Hits. Oder sie sind einfach nur faul. Mit Hits zu Beginn eines Konzertes hat man die Menge meistens schon beim ersten Song gekauft.

Was war es bei Kasabian? Eines muss man ihnen lassen: sie haben das ganze Konzert hindurch eine klasse Leistung gebracht. Sie beherrschen ihre Instrumente, das Zusammenspiel in der Band funktioniert perfekt, das Stimmung machen („put your hands up in the air!“ etc.) bereitet dem Frontmann auch keine Mühe und das Publikum gröhlte bei jedem bekannten Song lauthals mit. Der Sound in der Maag Event Hall war grandios, das Dröhnen der satten Bässe und der wuchtigen Bassdrum im Körper ein wahres Fest. Das kam ihnen wahrscheinlich zu Gute.

Auf Dauer hat ihre Musik aber die Tendenz, eintönig zu werden und der pulsierende Rhythmus vermag nicht lange zu überzeugen. Die Songs sind meist nach einem sehr banalen Schema aufgebaut: zügiger Kopf-nick-Rhythmus, der sich zur Mitte des Songs hin steigert und in einer Explosion zu enden droht, jedoch wird das ganze unterbrochen mit einer ruhigen Sequenz, um dann noch einmal gesteigert zu werden bis ins Unermessliche und bis die ganze Halle tobt. Das gute Daran: Perfekte Dancefloor-Musik. So kam man sich eigentlich das ganze Konzert lang vor wie in einem Club. Es hätte dem Konzert gut getan, wenn Kasabian auch einmal etwas von ihrer ruhigen Seite gezeigt hätte und das Publikum mal hätte verschnaufen lassen, vor allem zu zeigen, dass die Jungs noch mehr können als nur Hits rauszuhauen. Beim Zugabeblock jedoch haben sie noch ihre elektronische Ader präsentiert, was mir persönlich sehr gefallen hat. Sie distanzierten sich damit von ihren mainstreamigen Hits und bewiesen am Ende des Konzertes doch noch etwas Mut.

Nichts desto trotz, eine solide Leistung haben sie abgelegt und das Publikum ging wohl grösstenteils verschwitzt, aber mit einem seligen Lächeln aus der Halle.

Ausserdem möchte ich hier noch auf die Vorband, Belakiss, eingehen. Sie haben dem Publikum vor Kasabian ziemlich gut eingeheizt, nicht zuletzt wegen der netten, gutaussehenden Bassistin. 😉 Musikalisch haben sie bereits einiges zu bieten und überzeugen schon jetzt mit vielen Songs mit Hitpotential.
Ich denke von ihnen wird man in Zukunft noch einiges hören!

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