Albumkritik Frank Turner – Tape Deck Heart

Mit Tape Deck Heart bringt Frank Turner bereits sein fünftes Studioalbum heraus. Nachdem er kurzzeitig wieder einmal an einem Hardcore-Projekt gearbeitet hat (der alten Zeiten wegen), ist er zurückgekehrt zu seinen Sleeping Souls und hat ein in sich stimmiges, eingängiges und musikalisch vielfältiges Werk herausgebracht.

Mit Tape Deck Heart scheint sich Frank wieder auf seine Wurzeln zu besinnen. Nachdem seine Erstlingsalben Sleep is for the Week und Love Ire & Song noch durchwegs Singer/Songwriter-Alben waren mit wenig Instrumentalisierung und vor allem Gitarrengeschrammel und viel Geschichten erzählen, war der Nachfolger Poetry of the Deed schon weitaus rockiger und dichter. Mit England keep my Bones schien er dann völlig auszubrechen. Die Songs waren punkiger, schroffer, zeugten von Wut, Unverständnis, Fluchten aus dem Alltag und waren allesamt sehr Politik-lastig. Nichts desto trotz war es ein grandioses Album mit energiegeladenen Songs, die das Publikum live natürlich anheizten bis zur Ekstase.

Tape Deck Heart ist trotz vieler rockiger Hits und Ohrwürmer insgesamt ruhiger geworden. Frank Turner besinnt sich wieder auf seine Qualitäten als Geschichtenerzähler, setzt die akustische Gitarre wieder in den Vordergrund und glänzt mit tollen Hooklines, tiefgründigen und berührenden Texten und schaffte einmal mehr ein Gesamtwerk, dass auf der ganzen Linie überzeugt. Er bringt mit Songs wie Polaroid Picture, Plain Sailing Weather und Four Simple Words nahezu epische Hymnen hervor.

Eingefleischte Fans könnten wohl behaupten, dass einige Songs beinahe schon unverschämt mainstreamig sind. Frank bewegt sich schon immer nahe an dieser Grenze, schafft es aber auch mit Tape Deck Heart, trotz poppigen Elementen nie seine Seele und den Tiefgang zu verlieren.

Wer Frank Turner und seine Sleeping Souls live erleben möchte, was ich jedem wärmstens empfehle, der kann das am 2. Mai in der Schüür in Luzern tun (Tickets via Starticket). Man sollte sich beeilen, es wird wahrscheinlich bald ausverkauft sein. Aber auch wenn man dieses Konzert verpasst, gibt es sicher bald wieder eine Gelegenheit, Frank live zu sehen, denn sein Motto ist und bleibt: Always on Tour!

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