Darf ich vorstellen: Ásgeir Trausti

So schnell kann’s gehen, und ein bis anhin unbekannter junger Singer/Songwriter schlägt plötzlich grosse Wellen in der Musikszene. Ásgeir Trausti wird reihum genannt als grosser Geheimtipp und eindrücklichster Act an diversen Festivals, unter anderem am Island Airwaves und erst kürzlich am Eurosonic Festival im holländischen Groningen. Wie kommt’s?

Viele Instrumente fährt er auf, der junge Isländer. Wenn man so das Bühnenbild betrachtet erwartet man ewas sehr pompöses und wuchtiges. Jedoch trifft dieses Pompöse und Wuchtige unerwarteterweise ganz versteckt auf. Sanft instrumentalisiert er seine Songs, aber die Instrumente stets feinfühlig gewählt und an den passenden Stellen eingesetzt. Seine Musiker lassen ihm dabei immer den Raum, den er mit seiner brüchigen und kehligen Stimme braucht. Von seinen Songs strömt eine Kraft aus, die sich langsam entwickelt und aus der Stille emporklettert, ohne gänzlich zu explodieren, um die zurückhaltende Euphorie nicht zu zerstören. Und aus dieser Zurückhaltung schöpft er eine melancholische Emotionalität, wie es oft nur Isländer können. So erinnert er stellenweise an eine Mischung zwischen Bon Iver, Jeff Buckley und Sigur Ros, ohne dabei seinen ganz eigenen Stil zu verlieren.
Sein Debutalbum heisst „Dýrð í dauðaþögn“ (leider habe ich keine Ahnung, wie man das aussprechen soll…) und lässt sich digital kaufen unter diesem Link. Leider führt er seine Facebook-Seite bis anhin mehrheitlich auf isländisch, was es extrem schwer macht, näheres über sein Schaffen herauszufinden.

Ein Geheimtipp ist er wahrscheinlich schon bald nicht mehr.

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