Konzert-Review: Foals, 23.10. im Volkshaus Zürich

Die Foals aus England haben sich enorm weiterentwickelt in den letzten Jahren. Von einer Lausbubentruppe, die sich musikalisch nicht so recht festlegen wollte und vieles ausprobiert hat, haben sie sich nun zu einer reifen Indierock-Band gemausert, die ganz genau weiss, was sie sein will. Und das merkte man deutlich am Konzert im Volkshaus Zürich.

Ihr letztes Album hiess Holy Fire und man hatte beinahe den Eindruck, ein Feuer würde da tatsächlich gerade auf der Bühne ausbrechen, als sie zum stimmungsvollen ersten Track „Prelude“ ansetzten, welcher auch auf der CD den Start markiert. Am Konzert war es der Start zu einer unfassbar gewaltigen, psychedelischen Reise, die einen vom ersten Ton an packte und gut eineinhalb Stunden mit fantastisch satt abgemischtem Sound beschallte. Die Rückwand der Bühne zierte eine mehrköpfige, zähnefletschende Schlange und vielleicht stand dieses Tier symbolisch dafür, wie sich die Musik im Körper und in den Köpfen des Publikums festbiss und nicht mehr loslassen wollte.

Diese drängenden, hypnotisierenden Rhythmen, die Kapriolen des Schlagzeugs, die sanft und zielsicher von den Gitarren umrahmt wurden kombiniert mit dem unerhört präzisen Zusammenspiel der Band, sowohl in ruhigen Passagen wie auch in den ausufernden Instrumentalparts, erzeugten eine ergreifende Atmosphäre, die zu begeistern vermochte. Zudem boten die Techniker eine aufregende und äusserst stimmige Lichtshow, die das ganze optimal unterstützte und mit der Musik herrlich harmonierte. Auf dem Album eher dezent abgemischt, erschufen die Foals live eine dichte, erstaunlich rockige Klangmauer, die wie ein Erdbeben auf das Publikum eindonnerte. Viele waren wahrscheinlich von der einnehmenden Wucht der Band überrascht, aber man nahm es natürlich dankend an. Es ist immer schön, zu sehen, wie Bands bei einem Konzert ganz anderes wirken können, als auf den Studioaufnahmen.

Die Foals haben an diesem Abend im Volkshaus etwas geschafft, was hochgejubelte Musikerkollegen wie zum Beispiel Alt-J nicht fertig gebracht haben: Live nicht genau so zu klingen, wie auf dem Album, sondern etwas Neues zu bieten, die Fans zu überraschen, mitzureissen und dem Ganzen noch das gewisse Etwas aufsetzen. So muss das sein! Die Foals haben wirklich auf der ganzen Linie überzeugt. Wenn man bis anhin kein Fan war, dann ist man es garantiert jetzt.

Zum Abschluss noch der mächtige Song „Inhaler“:

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