Ich muss meine Leser schon im Voraus warnen: ich bin wohl einer der grössten Frank Turner Fans auf der Welt. Also falls dieses Review nicht wirklich objektiv sein sollte, entschuldige ich mich GAR NICHT dafür. 🙂
Frank ist schon seit Beginn seiner Solo-Aktivitäten als Singer/Songwriter bekannt für seine berauschenden Liveshows. Gestern im Bierhübeli in Bern hat er gemeinsam mit seiner Band „The Sleeping Souls“ wieder einmal gezeigt, dass er eine Energie, eine Wucht, eine Tsunamiwelle an Gefühlen, Rebellion und Euphorie ins Publikum donnern kann, so ungehemmt, von Herzen und leidenschaftlich, wie man es sonst von eigentlich kaum einem Musiker kennt. Das Publikum war fantastisch drauf, genau so wie Frank auf der Bühne, und vom ersten Song an konnte wahrscheinlich niemand mehr stillstehen. Zu der Songauswahl will ich gar nicht viel sagen, da Frank ausschliesslich Songs mit grossem Bühnenpotential, hohem Mitsing- und Mitschreifaktor und mit zum Tanz animierenden Rhythmen hat. Von daher konnte sich wohl niemand beklagen, von allen Alben war was dabei und zwei neue Songs hat er auch noch gespielt.
Wie gesagt, Frank und die Band waren super drauf, obwohl er schon etwas erschöpft wirkte. Was ja auch kein Wunder ist, seit Beginn des Jahres ist er wieder unterwegs (always on tour) und in knapp zwei Wochen wird er als Headliner im Wembley auftreten (er ist by the way „really excited“ darüber).
Was mir ausserdem auch noch aufgefallen ist: Die Sleeping Souls kenne ich jetzt schon ein Weilchen, habe sie jetzt schon öfters gemeinsam mit Frank gesehen. Und ich bemerkte eine unglaubliche Veränderung in der Band. Musikalisch haben sie eine enorme Steigerung vollbracht in den letzten Jahren. Ich denke das hat auch damit zu tun, dass das neuste Werk von Frank musikalisch viel ausgereifter ist, als die Vorgängeralben. Er hat sich von einem „simplen“ Singer/Songwriter mit einfachen Gitarren/Bass/Schlagzeug-Begleitungen zu einem Künstler entwickelt, der mit reichen und vollklingenden Instrumentalisierungen arbeitet, auch einmal Geigen und Synthies einbaut oder Backgroundvocals. Von daher konnte sich seine Band mit ihm natürlich wunderbar weiterentwickeln, und das merkt man auch. Auf der Bühne ist es ein wahres Vergnügen, den Jungs zuzuschauen, es macht ihnen wirklich Spass und die Harmonie und Freundschaft in der Band spürt man bis ins Publikum.
Nach der Show, die wohl jeder Zuschauer in den ersten 10 Publikumsreihen durchgetanzt und gesungen hat, kam Frank wie immer ins Publikum, erschöpft aber zufrieden, redete mit seinen Fans, liess Fotos machen, gab Autogramme, umarmte, lächelte und schüttelte Hände. Diese Nähe zu seinen Fans macht ihn so einzigartig, jeden dieser Menschen spüren zu lassen, dass er oder sie wichtig sind. Denn was wäre ein Sänger oder eine Band ohne die Fans. Frank – mein Held. Merci.
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