Konzert-Review Gisbert zu Knyphausen

Gisbert Wilhelm Enno Freiherr zu Innhausen und Knyphausen. So heisst er mit vollem Namen, der hagere, unscheinbare Mann aus Hamburg, der da vorne steht mit seiner Gitarre, auf der ein „Musik ist scheisse“-Kleber prangt. Schüchtern und zerbrechlich wirkt er, ab und zu huscht ein spitzbübisches Lächeln über sein Gesicht. Er singt mit geschlossenen Augen, als würde er sich davor fürchten, die Menschen zu sehen, die seiner Musik so gebannt lauschen. Als könnte er es nicht ertragen, dass so viele dastehen, nur um ihn zu sehen, zu hören, mitzuleiden, mitzurocken, mitzutanzen und einfach nur in seiner wunderbarer Musik zu schwelgen.

Es ist ruhig im Saal des 1. Stocks in Münchenstein. Die Menschen wissen, auf was für eine Reise Gisbert zu Knyphausen sie mitnehmen wird. Wer ihn einmal live gesehen hat, will ihn wieder und wieder sehen, will sich suhlen in diesem Meer von Gefühlen, sich umarmen lassen von den zarten Gitarrenmelodien und dem sanften Timbre in Gisberts Stimme. Dass er mit seiner Band aber auch ordentlich einheizen kann weiss man spätestens nach seinem Hit „Sommertag“.

Seine Texte sind gezeichnet von Melancholie, Schwermut und einer guten Prise Depression. Doch ein bisschen Hoffnung gibt er einem immer mit – und am Ende vom Konzert wurde er noch dreimal für Zugaben herausgeklatscht vom Publikum. Man kriegt nicht genug von ihm.

„… wir sehen uns wieder, ganz bestimmt, irgendwann.“ Merci, Gisbert.

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