Aimee Mann, früher bekannt für eher schmalzigen Singer/Songwriter-Pop hat sich recht gemausert und irgendwie ist mir ihr letzter Albumrelease gar nicht aufgefallen. Ganz still und heimlich hat sie ihr neustes Album Charmer herausgebracht. Es ist seit September draussen und kommt sehr frisch daher. Poppig zwar immer noch, aber mit zum Teil ziemlich rockigen und ideenreichen Songs, die mit Herz und Seele dekoriert sind und sogar zu Ohrwürmern mutieren könnten. Mal reinhören lohnt sich auf jeden Fall. Auf Tour ist sie momentan auch, Schweizdaten sind keine bekannt, bloss einige Konzerte in Deutschland. Komplette Tourdaten gibts hier.
Bis jetzt leider ebenfalls an mir vorbei gegangen ist das neue Album von A Fine Frenzy, Albumrelease von Pines war am 12. Oktober. Wer sich mit der wimmernden, hauchigen Stimme arrangieren kann, der wird den feinen, verschrobenen und trotzdem eingängigen Indie-Pop der Amerikanerin lieben. Bekannt wurde sie vor allem durch Songeinspielungen in diversen US-Serien. Richtig bekannt, auch im Mainstream-Folk, wurde sie mit dem bezaubernden Song Almost Lover. Momentan gibt sie Konzerte in den USA, wahrscheinlich wird sie auch bald Europa mit ihrer elfenhaften Anwesenheit beehren.
Damien Saez, der äusserst verrückte und herzhaft politische französische Singer/Songwriter, hat sich mit seinem neusten und siebten Studioalbum wieder einmal selber übertroffen – denn es ist nicht nur ein Album, es sind insgesamt 3 CD’s, die man da um die Ohren gehauen kriegt. Messina ist ist seit Ende September draussen und, wie man es von ihm gewohnt ist, ein sehr düsteres und ernstes Werk. Aber alles in allem, ein richtiges Gesamtkunstwerk und eine richtige Wucht. Mit jedem Album verliert er mehr und mehr seine jugendliche Gehetztheit, sein wildes Toben und Flehen nach Gerechtigkeit in der französischen Regierung. Er wird ruhiger und tiefgründiger, der jugendliche Leichtsinn ist beinahe völlig von ihm abgefallen – vielleicht auch ein wenig Resignation? Seine Lieder wühlen auf, seine Texte sind gehaltvoll und provozierend. Nun spielt er auch mit neuen Elementen wie Orchestereinlagen und lässt seine Songs zu epischen Explosionen anschwellen. So geschehen zum Beispiel im Song Marie (bitte bis zum Ende anhören, es lohnt sich!). Auf Tournee ist er auch, aber in der Nähe ist leider schon alles restlos ausverkauft – zu recht.
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