Was macht eigentlich Annie Lennox?

Ab und zu fragt man sich ja schon, was die Helden aus der Kinder- und Jugendzeit heutzutage so treiben – denn meistens wurde es in den letzten Jahren verdächtig still um die Überbleibsel aus den 80ern und 90ern. Ein solches musikalisches Relikt ist Annie Lennox. Als Sängerin des Popduos Eurythmics startete die Schottin ihre Karriere im Eiltempo. Ein Hit jagte den nächsten und die Band war wohl eine der erfoglreichsten in den 80er-Jahren. Nach der Auflösung der Eurythmics begann Annie Lennox ihre Solokarriere, die nicht minder erfolgreich war. Ihre Wahnsinnsstimme, die man aus tausenden wiedererkennt, ihr Talent für feinfühliges und charakterstarkes Songwriting, sowie ihre Bühnenpräsenz und ihr ungeheurer Charme machten aus der Künstlerin ein regelrechtes Publikumsmagnet. Ihr Hang zum Anderssein und ihr androgyner Look sowie eine erfrischende Bodenständigkeit machten vielen Leuten Eindruck. Seit dem Herbst 2007 ist es jedoch eher still um die begnadete Sängerin geworden. Ihr letztes offizielles und durchwegs grandioses Studio-Album war Songs of Mass Destruction. Danach folgte nur noch ein lieblos zusammengestelltes Best of und eine experimentelle und instrumental viel zu überladene Weihnachts-CD. Ausser ein paar wenigen Konzerten in den USA läuft zur Zeit musikalisch gar nichts mehr bei ihr, scheint es.

Warum diese Abwendung von der Musik? Annie Lennox war schon immer eine sehr engagierte Aktivistin. Sie setzt sich vor allem für Oxfam und Hear the World ein und diese Tätigkeiten scheinen sie zur Zeit vollumfänglich zu absorbieren. Schade, wie ich finde. Natürlich ist es wichtig, dass sich berühmte Menschen einsetzen und ihre Position und ihren Bekanntheitsgrad für gute Zwecke benützen. Aber Annie, wir brauchen dich auf der Bühne! Komm zurück nach Europa. Besinge uns und rette uns von all diesen Justin Biebers, Rihannas und Konsorten. Zeig uns, was wirkliche Musik ist! 😉

Nun denn, eine Eurythmics-Reunion könnte eventuell möglich sein. Dave Stewart, ehemaliges Gründungsmitglied, sagte jedenfalls zu einer Interviewfrage im September, ob es vielleicht noch einmal ein Eurythmics-Album geben würde: „We’re not talking about one right now, but never say never“. Soso!

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