„Erwachsener wirken, gezügelter Sound, melancholische Note…“ – nur um ein paar wenige Auszüge aus den vorangegangenen Berichten und Konzertvorschauen über Kakkmaddafakka und ihr neustes Album „KMF“ zu nennen. Während man sich dann aber an ihrem Konzert im Zürcher Härterei Club befand, von der auf und ab hüpfenden Menge, dem voranpreschenden Indie-Pop und der super ansteckenden guten Laune der Band beflügelt und beseelt, dann fragte man sich doch sehr, was genau da im Vorfeld falsch kommuniziert oder interpretiert wurde. Denn obwohl der Klamauk-Charakter auf der Bühne durch das Fehlen des komödiantisch choreografierenden Kakkmadda-Choir ganz klar verschwunden war, so setzten sich die Jungs und ihre Musik dafür noch viel intensiver in Szene. Anders als bisherige Konzerte, das auf jeden Fall, aber nicht minder genial.
Auch wenn das neuste Studioalbum sicher einen Tick ruhiger daherkommt, als das bei Vorgängern der Fall war, fügten sich die Songs live nahezu perfekt in das Gesamtgeschehen ein. Sie bildeten einen harmonischen, elektronisch-tanzbaren Rahmen für die zwischendurch gestreuten, fetzig-schnoddrigen Pop-Hymnen von früheren Alben. So empfand man sogar die neuen Lieder irgendwie bereits als alte Hits und schloss sie dankbar in Herz und Hirn. Und der nie abbrechen wollende Stimmungsbogen, den die Band scheinbar mühelos bis zum allerletzten Ton spannte, liess im Publikum rasend schnell eine riesige Euphorie aufsteigen. So hat man mit grösster Freude kräftig mitgesungen, mitgeklatscht und vor allem ist man unweigerlich und beinahe schon reflexartig mitgehüpft. Es wurde sogar während des ganzen Konzerts fleissig eine riesige Norwegen-Flagge durch den Raum geschwungen (an dieser Stelle: grossen Respekt an den oder die Träger/in). Und man erlebt es wirklich selten, dass beinahe jeder, von zuvorderst bis zu allerhinterst, mit voller Energie und selig grinsend im Takt der Musik mitspringt. Es war einfach nur ein riesiges Fest!
Kakkmaddafakka haben sich für eine mutige und wahrscheinlich nötige Veränderung in ihrer doch schon anschaulichen Musikkarriere entschieden und haben trotzdem nichts von ihrer gewaltigen Spiellaune und den hervorragenden Live-Qualitäten eingebüsst. Man darf sich also noch auf einiges dieser jungen und vielversprechenden Band freuen.
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